Der "Ist-Zustand"
18 Monate Pandemie – eine Ausnahmesituation für Kinder und Jugendliche, die nicht entwicklungs- und vor allem nicht beziehungsförderlich war.
Wir hören und lesen viel von Eltern, Lehrer:innen und Erzieher:innen, Kinderärzt:innen und – therapeut:innen, die von verändertem Verhalten bei Kindern sprechen. Lehrer:innen berichten von Schüler:innen, die nach der langen Phase des Homeschoolings zurück in der Schule, die Beziehung zu sich selbst und zu anderen verloren haben, dass es Gewaltprobleme gibt, die es vorher nicht gab. Da werden im Unterricht die Füße auf den Tisch gelegt oder man bohrt sich ungeniert in der Nase, weil Impulskontrollen bei vielen Kindern und Jugendlichen verloren gegangen sind. Sie sind es häufig nicht mehr gewohnt, im Klassenverbund, im öffentlichen Raum, zu agieren und zu sein.
Die Digitalisierungswelle, die einerseits positiv zu bewerten ist, hat aber andererseits die Kommunikation zwischen Kindern und Jugendlichen verändert – Erwachsene müssen verstehen und analysieren, was das eigentlich bedeutet. Vor allem Kinder und Jugendliche aus familiären Strukturen mit wenig Rückhalt hatten schon vor der Pandemie schwierige Bedingungen – die Pandemie hat ihnen den sicheren strukturellen Rahmen der Kita oder Schule weggenommen, was ihre Herausforderungen, in dieser Welt ihren Weg zu finden, deutlich erhöht hat.
Schon unabhängig von Corona ist der Arbeitsalltag in Schulen und Kitas komplex und für alle Beteiligten sehr fordernd: Er ist gekennzeichnet von steigenden Schüler- und Kitakinderzahlen, erhöhten Krankenständen und immer mehr stressbedingten Frühverrentungen oder gar dem vorzeitigen Ausstieg aus dem System Schule.
(Quelle: Projektskizze für ein Achtsamkeitsprogramm an Schulen in Zeiten (nach) der Pandemie. Ein Programm von AKiJu e.V. in Zusammenarbeit mit dem MBSR-MBCT Verband e.V.)
Warum Achtsamkeitstraining in der Kita/ Schule?
Nach den Erfolgen in der Medizin wurde die Methode der Achtsamkeit für die Anwendung in Bildung und Pädagogik an verschiedenen Schulen getestet. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass systematisches Achtsamkeitstraining zunehmend an amerikanischen Universitäten sowie in Schulen und Kindergärten angeboten wird.
Die internationalen Erfahrungen zeigen ein signifikantes Potenzial des Achtsamkeitstrainings, die psychische Gesundheit und die sozialen Beziehungsstrukturen der Kinder sowie deren schulische Leistung positiv zu beeinflussen.
In Deutschland steht das Angebot von Achtsamkeit im Bildungssystem noch sehr am Anfang. Happy Panda möchte helfen, die international dokumentierten pädagogischen Erfolge und Erfahrungen in Deutschland nutzbar zu machen.
Wie profitieren Kinder von Achtsamkeit?
- mehr Selbsterkenntnis, Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz
- mehr Impulskontrolle und gesteigerte Handlungsfähigkeit bei starken Gefühlsausbrüchen
- weniger Stress, Ängste und Überforderungsgefühle
- ruhigere und fokussiertere Atmosphäre im Unterricht
- mehr Konzentration und höheres Auffassungsvermögen
(Quelle: https://happypanda.training/achtsamkeitstraining-fuer-kinder/)
Außerdem stärkt das Programm gleichzeitig auch die Resilienzfähigkeit der beteiligten Erwachsenen. Es gibt den Kolleg*innen die Möglichkeit, ihre automatischen Reaktionsmuster besser kennen zu lernen und dadurch besser für sich zu sorgen, das Selbstmanagement zu verbessern, mit der eigenen Zeit und dem eigenen Stress besser umzugehen oder einfach achtsamer und bewusster zu leben.